Der Chef der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, empfiehlt Deutschland, den Ausstieg aus der Kernenergie zu überdenken. Taalas sieht die Entwicklung in Deutschland skeptisch:
„Atomkraft ist eine gute Technologie, um klimafreundliche Energie zu produzieren“, sagte Taalas der Deutschen Presse-Agentur in Genf. „Ohne Atomkraft den Kohleausstieg zu bewerkstelligen und trotzdem genügend bezahlbare Energie herzustellen, werde schwierig. Ich würde die Bundesregierung aufrufen, den Atomausstieg zu überdenken.“
Wenn Deutschland beim derzeitigen Energieverbrauch bliebe oder gar noch steigern würde, etwa für die Elektromobilität, würde es schwierig, den Bedarf weitgehend mit Sonne und Wind zu decken.
Dann gebe es laut Taalas die Wahl: entweder dazukaufen, etwa aus Frankreich, wo der Strom teils aus Kernkraftwerken stamme, oder Folgen für die Wirtschaft in Kauf zu nehmen. „Wenn die Energiekosten im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch sind, könnte es für manchen Industriezweig nicht attraktiv sein, in Deutschland zu bleiben.“
Taalas bekräftigte damit Aussagen des Weltklimarates (IPCC), der in seinen Berichten dafür wirbt, alle nicht fossilen Energiequellen zu nutzen, um die Treibhausgase zu senken, auch Strom aus Kernkraftwerken gehört dazu.
WMO ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen.