Vorsicht vor dem üblichen El-Niño-Hype

Die Welt befindet sich wieder einmal im Griff eines halbwegs regelmäßigen Klimaalarms. Ich beziehe mich nicht auf den jüngsten Beginn des El-Niño-Zyklus, der am 4. Juli von den Vereinten Nationen „in Kraft gesetzt wurde“, sondern auf die verstärkte Rhetorik über das Tempo und das Ausmaß der Temperaturerwärmung, die solche El-Niño-Perioden immer begleitet.

Anfang dieses Monats brach das Wetter für mehrere Tage globale Temperaturrekorde, was unweigerlich zu erneuten Spekulationen über den Beginn einer galoppierenden globalen Erwärmung führte. Der Guardian fragte, ob wir mit dem Beginn eines El-Niño-Ereignisses zusätzlich zur vom Menschen verursachten globalen Erwärmung in eine unberechenbarere und gefährlichere Phase eingetreten sind.

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European SMR-Partnership

Auch wenn Deutschland aus der Kernenergie ausgestiegen ist, die nukleare Forschung entwickelt sich weltweit weiter. Die Zukunft gehört Reaktoren, die inhärent sicher sind und möglichst auch keine langlebigen radioaktiven Abfälle erzeugen. Dies sind Reaktoren der 4. Generation und Modulreaktoren bis 300 MW. Wir berichteten hier und hier darüber.

Den nachfolgenden Bericht entnahmen wir dem Schweizer Nuklearforum-Bulletin 2-2023:

Im Juni 2021 hat die Europäische Kommission den ersten Workshop zur Förderung kleiner, modularer Reaktoren (Small Modular Reactors – SMRs) organisiert, die auf den europäischen Markt zugeschnitten sind.

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Tritium: Experteneinschätzungen zur geplanten Meereseinleitung in Japan

Die Einleitung von radioaktiven Abwässern ins Meer wird in nächster Zeit Schlagzeilen in Medien liefern. Behandeltes und stark „verdünntes“ Tritium kontaminiertes Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi soll ab Sommer 2023 ins Meer eingeleitet werden. Das Schweizer Nuklearforum [1] hat sich Expertenmeinungen angeschaut, ob sich dies wegen des enthaltenen Tritiums sicher umsetzen lässt.

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Zunahme der Hunger-Bedrohung: Die UN widerspricht sich

Ein neuer UN-Bericht [1], [2] mit dem Titel „The State of Food Security and Nutrition in the World 2023“ behauptet, dass 122 Millionen Menschen mehr von Hunger bedroht sind als im Jahr 2019 und dass sich die globale Ernährungsunsicherheit in den letzten Jahren aufgrund der Pandemie, wiederholter Wetterkatastrophen und Konflikte, einschließlich des Krieges in der Ukraine, verschärft hat.

Während Covid-19 und der Krieg in der Ukraine sowohl die Lebensmittelversorgung unterbrochen als auch die Energie- und Lebensmittelinflation in die Höhe getrieben haben, stimmt es nicht, dass die Lebensmittelproduktion aufgrund extremer Wetterereignisse zurückgeht.

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Eine Wende zu viel

Mit den Wenden haben die vergangenen Regierungen einschließlich der jetzigen den Eindruck von vorausschauender und großartiger Politik verkünden wollen. Die ersten waren noch recht bescheiden – und hießen auch gar nicht so.  Da gab es z.B. die probierte Veganwende  in Berlin, die aber an den uneinsichtigen Essern scheiterte und deren Schicksal die Grünen lange verfolgte. Sehr wirksam war hingegen die Auto-Wende mit batterieelektrischem Antrieb.

Das hatte die Bundespost schon lange zuvor mit ihren Auslieferungs-Kleinbussen vorgeführt (natürlich mit Blei-Säure-Akkus) – die nach einiger Zeit gnadenlos abgeschafft wurden, weil der Dieselantrieb billiger war. Noch heute kann man eine große Zahl von ihnen bewundern; sie stehen in Aachen in einer Halle. (Auskunft bei Prof. Alt, FH Aachen). Aber jetzt haben wir die richtige Batterie-Autowende, nachdem die EU und etliche Nationalstaaten das – selbstverständlich mit riesigen Subventionen – beschlossen hatten. 

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Frankreichs Energieministerin kritisiert Widersprüche bei deutscher Energiepolitik

Nicht nur, dass alle Bundesregierungen seit Anfang 2000 den Ausstieg aus der Kerntechnik politisch betrieben haben, der mit dem Abschalten der letzten drei Kernkraftwerke am 15. April 2023 endgültig besiegelt wurde, auch versuchten sie ihre Nachbarländer von ihrer Absicht zu überzeugen und blockierten auf EU-Ebene Vorhaben, die die Förderung der Kernenergie zum Ziel haben. Dazu bildeten sie mit gleichgesinnten Staaten Allianzen, um dem gemeinsamen Ansinnen mehr Druck zu verleihen. So zum Beispiel bei der von der EU angestrebten Taxonomie-Regelung. In Belgien wurden sie gar auf Regierungsebne vorstellig und wiesen auf die von den Kernkraftwerken Doel 3 und Tihange 2 ausgehende Gefährdung für Deutschland hin. Ebenso die französischen Anlagen in Cattenom und Fessenheim waren häufig deutscher Kritik ausgesetzt. Unverhohlen wurde deren Abschaltung gefordert.

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Rekordwachstum bei den Erneuerbaren, aber keine globale Verringerung des Anteils fossiler Energien

Der am 10. 07.2023 veröffentlichte jährliche Statistical Review of World Energy [1] resümierte: Trotz der rekordhohen Zuwächse bei Solar- und Windkraftanlagen im Jahr 2022 konnte der massive Anteil fossiler Brennstoffe am weltweiten Energieverbrauch von 82 Prozent nicht reduziert werden.

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Der geforderte Umstieg auf E-Autos gerät ins Wanken

Regierungen auf der ganzen Welt planen, den Verkauf neuer Benzin- und Dieselautos zu verbieten und ältere, benzinfressende Fahrzeuge von der Straße zu nehmen. Ausnahme: Der Brennstoff hat ein grünes Etikett. Politiker zwingen der Öffentlichkeit Elektroautos auf. Nur durch Subventionen beim Kauf eines E-Autos gab es Kaufinteresse, die mit Änderung der Förderung deutlich nachließ. Nur die Reicheren werden von diesem überstürzten Übergang zu einer vollelektrischen Zukunft profitieren.

Der Trend zur Elektromobilität hat in Deutschland bislang nur die Oberklasse der schweren SUVs und Luxuslimousinen erreicht, nicht die Mittelklasse, geschweige denn die Unterklasse. Das Massensegment, das rund 80% des gesamten Automobilmarktes ausmacht, wird heute noch von den bewährten Verbrennerautos dominiert, schreibt Helmut Becker in Tichsys Einblick 03/23.

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Deutsche Stiftungen untergraben französische Kernenergie-Politik

Wer Berichte aus deutschen Quellen über die französische Nuklearindustrie liest, sollte diese „mit Vorsicht genießen“, heißt es im Nuclear News Monitor des Schweizer Nuklearforums vom 5. Juni 2023. Wer die unterschiedlichen Energiepolitiken von Frankreich und Deutschland beobachtet, wundert sich nicht, dass die Diskrepanzen und Unstimmigkeiten die gemeinsame EU-Klimastrategie bremsen. Wer seine Kernkraftwerke ohne ebenbürtigen Ersatz stilllegt, muss sich nicht über Unverständnis und gegebenenfalls auch über mangelnde Unterstützung bei Stromlieferungen wundern.

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