Deutschland fällt hinter seine Klimaziele von 2021 zurück

Mit „Deutschland fällt hinter seine Klimaziele von 2021 zurück“ beschreibt Agora Energiewende, die CO2-Einsparbemühungen in Deutschland [1]. Agora ist ein Think Tank, der nach eigenen Angaben „evidenzbasierte und politisch tragfähige Strategien entwickelt, um das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt voranzutreiben“.

Die neue Bundesregierung bekennt sich im Koalitionsvertrag zum 1,5-Grad-Ziel und will bis 2030 80 Prozent Erneuerbare am Stromverbrauch und 50 Prozent klimaneutrale Wärme erreichen.

Hingegen würden die Widersprüche in der Energie- und Klimapolitik 2021 offen zutage treten. Einerseits hebt die alte Bundesregierung infolge eines BVerfG-Urteils das für 2030 geplante CO2-Minderungsziel auf 65 Prozent an und zieht Klimaneutralität auf 2045 vor. Andererseits steigen die deutschen Emissionen um 33 Mio. Tonnen CO2 an und der Anteil der erneuerbaren Energie im Strommix würden erstmals deutlich fallen.

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Die globale Kohlenachfrage unterläuft die Netto-Null-Bemühungen

In Deutschland: Raus aus der Kohle, Abschaffung des Verbrennungsmotors und hin zum E-Auto, Energieeinsparung bei Gebäudeheizungen, Kohlenstoffdioxid-Reduktionen um jeden Preis mit der Folge steigender Strom- und Energiekosten wie auch auf Kosten der Stromversorgungssicherheit.

Zur globalen CO2-Reduktion in der Atmosphäre tragen diese Maßnahmen nicht bei, sie schaden uns wirtschaftlich.

Die Internationale Energieagentur-IEA [1] prognostiziert eine mindestens dreijährige steigende Nachfrage nach Kohle, nur wenige Wochen, nachdem sich die Staats- und Regierungschefs der Welt bei den Klimaverhandlungen in Glasgow nicht auf einen Ausstieg aus der fossilen Brennstoffquelle einigen konnten.

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Globale Kernkraftsituation Ende 2020

Ende 2020 gab es 441 betriebsfähige Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von 392 GWe. Insgesamt erzeugten Kernreaktoren im Jahr 2020 weltweit 2.553 TWh Strom, etwas mehr als 10% der weltweiten Stromversorgung. Die Gesamtkapazität der betriebsfähigen Kernkraftwerke ist in den letzten drei Jahren nahezu konstant geblieben. Zwischen 2018 und 2020 wurden 20 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von 21,3 GWe in Betrieb genommen. Im gleichen Zeitraum wurden 26 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von 20,8 GWe dauerhaft abgeschaltet.

Mehr als die Hälfte der Reaktoren, die in den letzten Jahren dauerhaft abgeschaltet wurden, haben dies nach Angaben der Nuclear World Association nicht aufgrund technischer Einschränkungen getan, sondern aufgrund politischer Ausstiegspolitik oder des Versagens der Märkte, den Wert einer nachfrageorientierten, kohlenstoffarmen und zuverlässigen Kernenergie angemessen zu erkennen.

Kernreaktoren haben weltweit dazu beigetragen, die Emission von 72 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid in den letzten fünfzig Jahren im Vergleich zur Kohleverstromung zu vermeiden. Dies ist mehr als das Doppelte der Gesamtmenge an CO2, die jedes Jahr weltweit emittiert wird. Wäre allein in den letzten zehn Jahren mit Kohle die gleiche Strommenge erzeugt worden, wie sie durch Kernkraft geliefert wurde, wären zusätzlich 20 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen worden. Dies entspricht den kombinierten jährlichen Emissionen von China, den USA und Indien, den drei Ländern mit den höchsten CO2-Emissionen.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Beitrag des Kernkraftwerkstroms zunimmt, um zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen beizutragen. Zusätzlich zu ihrem enormen Beitrag zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung kann die Kernenergie auch kohlenstoffarme Wärme erzeugen, was enorme Möglichkeiten zur Dekarbonisierung von Sektoren der Wirtschaft bietet, deren Umstellung auf CO2-freie Techniken nur schwer möglich ist, wie Wasserstoffproduktion, Heizung und Kühlung von Gebäuden, industrielle Prozesse, Süßwasserproduktion, Transport und Schifffahrt.