WMO ruft Deutschland zu Kernkraft-Rückkehr auf

Der Chef der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, empfiehlt Deutschland, den Ausstieg aus der Kernenergie zu überdenken. Taalas sieht die Entwicklung in Deutschland skeptisch:

„Atomkraft ist eine gute Technologie, um klimafreundliche Energie zu produzieren“, sagte Taalas der Deutschen Presse-Agentur in Genf. „Ohne Atomkraft den Kohleausstieg zu bewerkstelligen und trotzdem genügend bezahlbare Energie herzustellen, werde schwierig.  Ich würde die Bundesregierung aufrufen, den Atomausstieg zu überdenken.“

Wenn Deutschland beim derzeitigen Energieverbrauch bliebe oder gar noch steigern würde, etwa für die Elektromobilität, würde es schwierig, den Bedarf weitgehend mit Sonne und Wind zu decken.

Dann gebe es laut Taalas die Wahl: entweder dazukaufen, etwa aus Frankreich, wo der Strom teils aus Kernkraftwerken stamme, oder Folgen für die Wirtschaft in Kauf zu nehmen. “Wenn die Energiekosten im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch sind, könnte es für manchen Industriezweig nicht attraktiv sein, in Deutschland zu bleiben.”

Taalas bekräftigte damit Aussagen des Weltklimarates (IPCC), der in seinen Berichten dafür wirbt, alle nicht fossilen Energiequellen   zu nutzen, um die Treibhausgase zu senken, auch Strom aus Kernkraftwerken gehört dazu.

WMO ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen.

Neue Prognosen weisen auf geringere Luft-Erwärmung hin

Während der UN-Generalsekretär die öffentliche Haltung des „globalen Siedens“ aufrecht hält, weisen neue Prognosen bereits auf niedrige Erwärmung hin. Die jüngste Netto-Null-Bewertung der Internationalen Energieagentur [1] prognostiziert eine mittlere Erwärmung im Jahr 2100 unter „erklärten“ Politiken (STEPS) von ungefähr 2,4 Grad Celsius, wie die Abbildung zeigt. Dem liegt eine voraussichtliche um 7,5 Gt niedrigere CO2-Emission zugrunde als dem Basisszenario von Paris 2015. Damit liegt die prognostizierte Erwärmung jetzt um 1 0C niedriger als vor dem Pariser Klimakonferenz (beachte Schlussbemerkung).

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Zunahme von Kohlekraftwerken, vergesst Netto-Null

Im April 2021 versprach der chinesische Präsident Xi Jinping, “Kohlekraftwerksprojekte” in China “streng zu kontrollieren”. Seitdem sind die staatlichen Genehmigungen für neue Kohlekraftwerke sprunghaft angestiegen. In den zwei Jahren danach stieg die Zahl neu genehmigter Kohlekraftwerke auf 182 mit 131 Gigawatt. Kurz gesagt, Chinas neue Kohlekraftwerkskapazität hat sich mehr als verdoppelt.

Auch Indien versucht, den unterirdischen Kohlebergbau wiederzubeleben. Um den schnell wachsenden Energiebedarf des Landes zu decken, ignoriert Indien den internationalen Druck, die Nutzung des umweltschädlichen fossilen Brennstoffs schrittweise zu reduzieren.

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Rückzug aus ESG-Mandaten und nachhaltigen Fonds

Das nachlassende Interesse an „Environment-Social-Governance“ (ESG) und Fonds mit nachhaltiger Geldanlage wird immer deutlicher. Die Wall Street streicht still und leise Begriffe wie “nachhaltig”, “globale Auswirkungen” und “Kohlenstofftransformation” aus Fondsnamen oder schließt ESG-Anlageprodukte ganz, da die Anleger weiterhin Geld sich auszahlen lassen.

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Ein kritischer Vorgeschmack auf COP 28 in Dubai

Im Folgenden wirft Politico [1] einen kritischen Blick auf die kommende Klimakonferenz in Dubai, mit Blick auf den unverkennbaren Anti-Grün- Schwenk, auf den wir hier, hier und hier hingewiesen haben.

Die Staats- und Regierungschefs der Welt werden in der Zeit vom 30.11. bis 12.12.2023 nach Dubai zur Klimakonferenz COP 28 kommen, die sie wieder einmal als letzte Auszeit vor der Katastrophe anpreisen werden. Aber Krieg, Geldstreit und politische Kopfschmerzen in der Heimat verdrängen das Schicksal des Planeten bereits von der Tagesordnung.

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Die Eisbedeckung der Arktis: Anomalie oder doch nur Normalität

Meldungen über das Abschmelzen des Arktis-Eises kommen mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit. Dazu Presseverlautbarungen von 2007 und 2022:

DIE WELT schrieb am 13.12.2007: „Ein Team internationaler Klimaforscher und Wissenschaftler der NASA behaupten, dass der arktische Sommer bereits 2013 eisfrei sein wird.“ Nahezu wortgleich auch der SPIEGEL am gleichen Tage.

Diese Prognose traf bekanntlich nicht ein. Also bedurfte es einer „Verschiebung“ der Eisfreiheit.

In der Pressemeldung des Alfred-Wegener-Institutes vom 02.02.2022 hieß es daher: „Noch vor 2050 – so zeigen aktuelle Modellrechnungen – könnte die Arktis im Sommer komplett eisfrei sein, in vereinzelten Jahren möglicherweise bereits vor 2030.“

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Netto-Null-Politik kollidiert mit realer Ökonomie

In Financial Post [1] fanden wir eine sehr bemerkenswerte Ansicht von Henry Geraedts*) über das Spannungsfeld zwischen Netto-Null-Politik und realer Ökonomie:

In den Industrieländern kollidiert die Politik des Netto-Null-Ziels mit der Realität, doch die meisten Politiker scheinen sich der Dynamik nicht bewusst zu sein.

Die unbequeme Wahrheit ist, dass sich die Energiewende nicht wie vorhergesagt entfaltet. Drei Jahrzehnte später und Billionen Dollar an Subventionen machen Wind- und Solarenergie immer noch einstellige Prozentsätze des globalen Energiebedarfs aus, der weiter wächst. Die Nachfrage nach Kohlenwasserstoffen liegt unterdessen weiterhin bei über 80 Prozent der Gesamtmenge. Exxon und Chevron haben kürzlich zusammen 110 Milliarden US-Dollar in die langfristige Öl- und Gasförderung in den USA investiert und damit deutlich gemacht, dass flüssige Kohlenwasserstoffe nach 2050 genauso unverzichtbar sein werden wie heute.

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Ökosysteme nehmen mehr CO2 auf als erwartet

Der Fachzeitschrift Science Advances [1] wurden nachstehende Forschungsergebnisse über das globale Potential der Photosynthese entnommen:

Pflanzen werden bis zum Ende des Jahrhunderts 20 Prozent mehr Kohlenstoffdioxid CO2 aufnehmen als vorhergesagt, was darauf hindeutet, dass bisherige Klimamodelle überschätzen, wie schnell sich der Planet erwärmen wird.

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Studie belegt unsichere Stromversorgung auch bei Ausbau der Windenergie- und Solaranlagen

Die e.venture consulting GmbH,Berlin legte im April 2023 eine bislang in der Öffentlichkeit wenig bekannte Studie [1]  „Zukunft des deutschen Strommarktes“ vor, in der Auswirkungen eines dekarbonisierten Stromsystems auf Versorgungssicherheit, Investitionserfordernisse und Markdesign beschrieben werden.

 In der Studie heißt es wörtlich: “Trotz des starken Ausbaus der Erneuerbaren Energien und der sicheren Stromversorgung allein durch PV (Photovoltaik) und Wind ist nicht gewährleistet.”

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Europäische Small Modular Reactor (SMR)-Industrieallianz

Die Europäische Kommission hat auf der Veranstaltung „European SMR Partnership – the Way forward“ im November 2023 die Schaffung einer EU SMR-Industrieallianz angekündigt, die sich auf den Einsatz der SMR-Technologie sowie den Aufbau der Lieferkette und eines kompetenten Arbeitskräftepotentials konzentrieren soll. Die Industrieallianz soll Anfang 2024 eingerichtet werden. Sie soll einen Beitrag zur strategischen Unabhängigkeit Europas liefern. Der Vorteil dieser kleinen, modularen Kernkraftwerke bis ca.300 MW ist mehrfach: Deutlich geringere Kosten als die großen Leistungsreaktoren, die Option der Modulbauweise und – ganz entscheidend – die höhere Sicherheit.

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