Deutsche Gasversorgung: Unsicherheiten bleiben

Die Bundesnetzagentur sieht die Gasversorgung in Deutschland zwar als „stabil an, dennoch bleibt ein sparsamer Gasverbrauch für sie wichtig“ [1]:

  • „Seit dem 1. Juli 2025 gilt wieder die Frühwarnstufe. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage genau und steht in engem Kontakt zu den Netzbetreibern.
  • Aufgrund des eingestellten Gastransits durch die Ukraine haben die Durchleitungen der Gasflüsse durch Deutschland zugenommen. Deutschland verfügt, auch dank der verfügbaren Kapazitäten an den LNG-Terminals, über ausreichend Transport-Kapazitäten für Exporte nach Südosteuropa.“

Das Missmanagement in der Energiewende lassen die zukünftige Gasversorgung als nicht gesichert erscheinen.

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Offshore-Windenergie: Der Ausbau ruckelt gewaltig

Die Kosten für die Errichtung der Windenergie-Anlagen auf See (0ffshore) steigen gewaltig. Sie haben dazu geführt, dass etliche Projekte in den USA, Großbritannien, Europa und jetzt auch in Australien gestoppt wurden. Trotz der politischen Ausbauabsichten ruckelt, hapert und klemmt es gewaltig in der Wind-Branche.

Die Probleme sind bekannt: Die Inflation hat die Kosten für den Bau von Windparks in die Höhe getrieben. Die Preise für Stahl, Kupfer und Aluminium haben sich verdoppelt und verdreifacht. Dazu fehlen Komponenten. Es gibt nicht genug Fundamente, nicht genug Turbinen, nicht genug Errichterschiffe, wichtige Metalle sind knapp. Vor allem, wenn viele gleichzeitig das Gleiche wollen. Hinzu kommt der gewaltige Ausbau des Stromnetzes und die Bereitstellung von konventionellen Reservekraftwerke, denn egal, ob Anlagen an Land oder auf See, deren Stromerzeugung ist intermittierend und erfordern folglich Stromerzeuger, die rund um die Uhr verfügbar sind.

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Teure Stromtrassen für windigen Windstrom

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel [1]

Die Nord-Süd Trassen für den Windstrom von den Küsten nach Bayern und Württemberg sollen weitgehend in der Erde verlegt werden. Das ist 7-mal teurer als Freileitungen.

 Im Norden von Deutschland gibt es inzwischen zu viele Windgeneratoren. Bei Starkwind reichen die Leitungen nicht aus, den Strom abzutransportieren. Überlastungen drohen. Wenn dann Überlastsicherungen ansprechen, kommt es zum Stromausfall. Mit neuen Leitungen soll der Windstrom in den windarmen Süden von Deutschland fließen. Die Trassen sind inzwischen weitgehend geplant. Ein Großteil der Leitungen soll in das Erdreich verlegt werden. Dann ist Gleichstrom die erste Wahl, weil er deutlich geringere Leitungsverluste als Wechselstrom aufweist. Doch dafür gibt es an den Kopfenden der Leitungen Verluste durch teure Wechselrichter zur Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom und wieder zurück. Die Leistungen der Wechselrichter liegen im Gigawattbereich. Das ist mehr als die Leistung eines Großkraftwerkes.

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Endlagerplanung: Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken

Das aufgegebene Endlagerprojekt Gorleben

Am 28. Juli 2025 wurde auf der Online-Nachrichtenplattform Apollo-News der Artikel „Grüne Geldverschwendung, Selbstbedienung und Parteipolitik“ ein Brandbrief von Mitarbeitern des Bundesamtes für Sicherheit der kerntechnischen Entsorgung (BASE) an Bundesumweltminister Carsten Schneider veröffentlicht [1]. Seine Authentizität wurde vom BASE bestätigt. Der im Intranet der Behörde eingestellte Artikel beklagt als zentraler Vorwurf eine zunehmende parteipolitische Durchdringung der Behörde sowohl in Bezug auf die fachliche Arbeit, als auch auf Organisation und Personalpolitik.

Die Verfasser des Briefes wollten den Minister im Vorfeld eines für den 30. Juni geplanten Besuches bei der Behörde, der dann aus Termingründen auf Mitte September verschoben worden ist, auf wie es in dem Schreiben heißt, „unhaltbare Zustände“ aufmerksam machen.

Die Autoren stellen aus Ihrer Sicht fest, dass das Haus seit seiner Gründung im Jahr 2016 mit dem Gründungsdirektor Wolfram König in „grüner Hand“ gewesen sei (Anm.: Wolfram König war bereits seit 1999 der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz – BfS-, aus dem BASE hervorgegangen ist). Die Verfasser erklären weiter: „Als Fachleute hatten wir schon immer Schwierigkeiten mit der parteipolitischen Ausrichtung des Amtes. Doch hat dies unter der heutigen Amtsleitung derartige Ausmaße angenommen, dass fachliche Arbeit nur noch eingeschränkt möglich ist und weite Teile der Arbeit von grüner Parteipolitik bestimmt werden.“

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CO2-Bepreisung bis zum Blackout

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel

Die Abgaben auf CO2-Emissionen sollen zur Weltklimarettung europaweit steigen. So sollen Kohle- und Gaskraftwerke unrentabel gemacht werden, damit sie schließen. Diese Politik führt zu immer höheren Strompreisen und zum Blackout. Allein mit Wind- und Solarstrom bricht das Stromnetz zusammen. Dieser unzuverlässige Strom ist für eine Vollversorgung nicht geeignet. Er ist Fakepower.

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Senkung der Strompreise? Für Haushalte eine Null-Nummer

Gordischer Knoten

Vor der Energiewende im Jahr 2000 betrug der durchschnittliche Strompreis für deutsche Haushalte knapp 14 Cent pro Kilowattstunde, heute sind es rund 40 Ct/kWh. Der höchste Strompreis in Europa. Mit Einführung und Ausbau der Energiewende stiegen die jährlichen Stromkosten für Industrie und Haushalt auf inzwischen nicht mehr tragbare finanzielle Belastungen, wobei die Kosten noch längst nicht ihre Obergrenze erreicht haben. Die erwarteten Gesamtkosten der Energiewende laufen aus dem Ruder.

Die zur Ausbauförderung der erneuerbaren Energie gesetzlich eingeführte EEG-Umlage (als Teil der Einspeisevergütung für den „grünen“ Stroms) wurde zur Kostendämpfung ab 1. Juli 2022 wieder annulliert. Die Umlage wird seither aus dem Bundeshaushalt finanziert, somit aus dem Steueraufkommen. Der aktuelle Finanzierungsbedarf für das EEG-Konto in 2025 wird von den Übertragungsnetzbetreibern auf 17,03 Milliarden Euro geschätzt, ohne den Kontostand zum Jahresende 2024, der auf etwa 0,5 Milliarden Euro prognostiziert wird.

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Deutsche Energiepolitik überwiegend kein Vorbild

Am 30. Juni 2025 stellte der Weltenergierat Deutschland eine internationale Umfrage „Perspectives on the German Energy Transition: a Global Survey“ vor [1], in der durch Befragung von Energiefachleuten aus 49 Staaten innerhalb und außerhalb der EU der Frage nachgegangen wurde, wie diese die deutsche Energiewende einschätzen, worüber Daniel Wetzel in Die Welt berichtete [2]. Tenor der Umfrage ist eine schlechtere Einschätzung der deutschen Energiewende, vor allem bei Befragten in der EU. Die KTG-Fachinfo 08/2025 vom 07.07.2025 resümiert unter anderem:

Starke Ablehnung des Atomausstiegs

Eine praktisch einhellige Ablehnung – unter den EU-Umfrageteilnehmern tatsächlich mit keinerlei Zustimmung – erfährt der Ausstieg aus der Kernenergie. Das bedeutet, dass die am stärksten als charakteristisch wahrgenommene Energiewendemaßnahme tatsächlich keinerlei Anhängerschaft unter den internationalen Energiefachleuten hat. Bei anderen Themen wie der Einspeisevergütung für erneuerbare Energien oder der Subventionierung von H2-befähigten Gaskraftwerken zeigen die Unterschiede zwischen EU- und Nicht-EU-Teilnehmern, dass mit größerer Nähe am Geschehen auch eine Ernüchterung hinsichtlich der Energiewendepolitik einsetzt. Sehr wenig Zustimmung allenthalben erhält auch die Absicht der drastischen Reduzierung des deutschen Energieverbrauchs um 50 Prozent gegenüber 2008 bis 2030.

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Deutschland „droht auf dem Netto-Null-Operationstisch zu sterben“

Ein „Brandbrief“ von IGBCE und IG Metall ans:

Bundeskanzleramt

Bundeskanzler Friedrich Merz

Willy-Brandt-Straße 1

10557 Berlin

03.07.2025

Es ist fünf nach zwölf – also JETZT neue Industriejobs!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler*),

Wir befinden uns in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Allein im vergangenen Jahr wurden mindestens 100.000 Arbeitsplätze in der Industrie ersatzlos abgebaut. Die politischen Versprechen der Vorgängerregierung über ein „grünes Wirtschaftswunder“ sind nichts als leere Worthülsen. Die Realität ist, dass noch nie so viele gute Arbeitsplätze gefährdet waren wie heute.

Allein in Deutschland arbeiten weit mehr als eine Million Menschen in energieintensiven Industrien, die meisten von ihnen in Branchen, die von IGBCE und IG Metall vertreten werden. Deshalb brauchen wir JETZT eine Industrie- und Wirtschaftsagenda 2030!

Wir brauchen Innovationen und Investitionen für gute Arbeitsplätze und lebenswerte Regionen. Wir wollen keine willkürlich vergebenen Subventionen, sondern vernünftige Rahmenbedingungen, damit gute Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland wieder eine Zukunft haben.

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Auftrag zur Erstellung eines Energiewende- Monitoring

Eine neue Ausrichtung der deutschen Energiepolitik steht in Aussicht. Als Grundlage vergab die Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche einen Auftrag zur Erstellung eines Energiewende- Monitoring an das Aachener Beratungsunternehmen BET unter Mitwirkung des Energiewirtschaftlichen Institutes Köln (EWI). Darin sollen die Experten „konkrete Handlungsmöglichkeiten für eine möglicherweise notwendige Neuausrichtung der Energiepolitik auf Kosteneffizienz bei Einhaltung des energiepolitischen Zieldreiecks geben“. Der Endbericht soll am 31. August 2025 vorliegen.

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Falsche Energiepolitik gefährdet Versorgung und soziale Stabilität

In mehreren Artikeln (hier, hier, hier, hier) haben wir auf erhebliche Defizite unseres Stromversorgungssystems hingewiesen, die unter anderem durch die Energiewende hervorgerufen wurden. Noch immer steht die Energiewende vor gewaltigen Herausforderungen. Anstatt aus den Defiziten die fachlich notwendigen Schlüsse zu ziehen, dominieren noch immer Ideologie und Mikromanagement. Die Folge: Ineffiziente Ergebnisse, explodierende Kosten, das Netz droht zu kollabieren und der soziale Frieden gerät ins Wanken.

Der Blackout- und Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg*) beleuchtet in geraffter Form die systemischen Versäumnisse und gibt Empfehlungen. Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle [1]– einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.

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