Immer mehr neue Nationen setzen auf Kernenergie

Ende des Jahres 2022 bestand der weltweite Kernkraftwerkspark aus 438 Reaktoren in 33 Ländern. Sechs neue Kernkraftwerke gingen im Jahr 2022 ans Netz, fünf Einheiten wurden stillgelegt. Die installierte Nettoleistung stieg auf rund 393.600 Megawatt. Die Kernenergie ist weiterhin die zweitgrößte Quelle sauberen Stroms mit einem Anteil an der globalen Stromproduktion von 10%, in der EU rund 25% [1].

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Ausbau der Offshore Windenergieanlagen macht weiterhin Reservekraftwerke erforderlich

Die EU plant, ihre Offshore Kapazitäten bis 2050 auf 300 Gigawatt zu verzwanzigfachen. Deutschland wolle seine Kapazitäten bis 2030 auf 35 Gigawatt erhöhen, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck [1]. Im Jahr 2021 betrug die deutsche Kapazität etwa 7,7 GW.  2045 sollen nach den Plänen der Bundesregierung dann mindestens 70 Gigawatt zur Verfügung stehen.

Doch es bedarf keines technischen Sachverstandes für die Einsicht, dass auch durch Zubau von Windenergieanlagen keine sichere Stromversorgung erreicht werden kann, denn Null mal unendlich viele Anlagen, die alle auf Wind warten, bleibt im Ergebnis gleich Null. Gleich, über wieviel Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen Deutschland verfügt, der Windstrom ist nicht grundlastfähig, dazu bedarf es entweder eines kapazitätsmäßig geeigneten Energiespeichers oder von Reservekraftwerken auf der Basis von Fossilenergie. Energiespeicher ausreichender Größe sind nicht vorhanden und wird es aus Kostensicht auch nicht geben. Die Wasserstofferzeugung auf hoher See mittels Windstrom ist gegenwärtig science fiction.

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Es bleibt bei der Förderung von Kernenergie und Gas in der EU-Verordnung

Die Europäische Kommission legte am 02.02.2022 die endgültige Fassung des ergänzenden delegierten Rechtsakts (CDA) der EU-Taxonomieverordnung für bestimmte Gas- und Nukleartätigkeiten vor. Die endgültige Version enthält nur geringfügige Änderungen gegenüber dem Ende Dezember durchgesickerten Entwurf, wobei die Kernenergie eine Übergangsenergietechnologie bleibt.

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Brüssel schlägt grünes Label für Kernkraft und Erdgas vor

…das noch der Zustimmung der EU-Parlaments bedarf. Mehr als nur ein Lichtblick am Ende einer langen Diskussion.

Wie Financial Times berichtet [1], will Brüssel Kernkraft und Erdgasformen als “grüne” Aktivität als Teil eines wegweisenden EU-Klassifizierungssystems anerkennen, um den Finanzmärkten bei der Entscheidung zu helfen, was als nachhaltige Investition gilt. Wir berichteten hier und hier über den Vorgang.

In lang erwarteten Plänen hat die Europäische Kommission den Weg für Investitionen in neue Kernkraftwerke für mindestens die nächsten zwei Jahrzehnte und Erdgas für mindestens ein Jahrzehnt im Rahmen eines grünen Kennzeichnungssystems, das als “Taxonomie für nachhaltige Finanzierungen” bekannt ist, geebnet.

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Deutschland, ein energiepolitischer Geisterfahrer

Jeder kann sich selbst davon überzeugen: Es geht nicht mehr um die Frage, ob die Kernkraft global eine Zukunft hat, sondern welche Entwicklung zum Zuge kommt. Die Preiskapriolen auf dem Energiemarkt, die sichere Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe, neuerdings von Gas und mehr noch der Verzicht hierauf, um die Decarbonisierung voranzutreiben und selbstverständlich die Unzuverlässigkeit der erneuerbaren Energien unabhängig von deren Kapazität, sind die wesentlichen Gründe für eine Neubewertung der Kernkraft.

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Taxonomie: EU plant, Gas und Kernenergie als grüne Energie einzustufen

Euroactiv [1] berichtete: „In Brüssel kursiert ein Vorschlag, sowohl Kernkraft als auch Erdgas in die Ökofinanztaxonomie des „Blocks“ zu integrieren. Das Papier wurde von Aktivisten als “wissenschaftliche Schande” gebrandmarkt, die davor warnten, dass es die Glaubwürdigkeit der EU in Der Grünen Finanzen beschädigen würde.“

Das sogenannte “Non-Paper” legt detaillierte technische Kriterien für Gas fest, um als Übergangsaktivität gemäß den EU-Vorschriften für nachhaltige Finanzen zu gelten [2].

Um als “nachhaltige” Investition zu gelten, dürfen Gaskraftwerke oder Blockheizkraftwerke nicht mehr als 100 Gramm CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde ausstoßen, so der Entwurf.

Der Entwuf folgt auf Erklärungen der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die sagte, die EU-Exekutive werde bald Vorschläge zu Gas und Kernkraft als Teil des Green Finance Rulebook vorlegen.

“Wir brauchen mehr erneuerbare Energien. Sie sind billiger, kohlenstofffrei und hausgemacht”, schrieb von der Leyen auf Twitter nach einem EU-Gipfeltreffen vor zwei Wochen, bei dem die Staats- und Regierungschefs über die Reaktion des Blocks auf steigende Energiepreise debattierten.

“Wir brauchen auch eine stabile Quelle, nukleare und während des Übergangs Gas. Aus diesem Grund werden wir unseren Taxonomievorschlag vorlegen”, fügte sie hinzu.

Die EU hatte zwischenzeitlich die Aufnahme der Kernenergie in die Taxonomieregelung zwar eingeplant, sicher aber war das noch nicht. Die Bundesregierung hatte zusammen mit anderen EU-Staaten eine Aufnahme abgelehnt.

[1] https://www.euractiv.com/section/energy-environment/news/leaked-paper-on-gas-and-nuclears-inclusion-in-eu-green-finance-rules/?mc_cid=1345b6879c&mc_eid=2560bc397b

[2] https://www.euractiv.com/wp-content/uploads/sites/2/2021/11/ComplementaryDA_leak.pdf

 

 

Zehn EU-Nationen fordern die Aufnahme der Kernenergie in die Taxonomie

“Die Kernenergie muss noch in diesem Jahr in den Rahmen der europäischen Taxonomie einbezogen werden”, sagten Energie- und Wirtschaftsminister aus zehn EU-Mitgliedstaaten in einem gemeinsamen Artikel, der am 10. Oktober 2021 in mehreren europäischen Zeitungen veröffentlicht wurde. Die Minister betonten, die Kernenergie sei “eine erschwingliche, stabile und unabhängige Energieressource“.

Die Dekarbonisierung der EU-Wirtschaft erfordere sofortige und tiefgreifende Veränderungen in den [Energie-] Produktions- und Verbrauchsmustern, um sie weniger CO2-ausstoßen zu lassen, heißt es im Artikel, der von 10 Ministern aus Bulgarien, Kroatien, der Tschechischen Republik, Finnland, Frankreich, Ungarn, Polen, Rumänien, der Slowakei und Slowenien vorgelegt wurde. “Das bedeutet, unseren Verbrauch massiv zu elektrifizieren und kohlenstoffarme Industrien wie Wasserstoff zu entwickeln – die wiederum auch mehr Strom produzieren müssen.”

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Warnungen vor drohender Energiekrise in Europa

„Die Deutschen zahlen jetzt die mit Abstand höchsten Strompreise der Welt“. Schuld daran ist der Ökostrom-Effekt. Mit 33,77 Cent pro Kilowattstunde ist die Elektrizität im Basistarif laut Welt vom 31.01.2021 teurer als jemals zuvor. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres sind die Stromkosten um rund vier Prozent gestiegen.

„Eine Kostenlawine kommt auf uns zugerollt“, beschreibt der E.ON-Chef Leonard Birnbaum im Interview mit der FAZ vom 15.9.2021 die Energiesituation. Er sieht den Industrieort Deutschland in Gefahr. Die Energiewende laufe nach dem Prinzip Hoffnung. Es werde schon alles gut gehen. Werde es aber nicht, wenn wir so weitermachen. Es sei dramatisch, was da an Wandel ansteht. Wörtlich: „Wenn ein System Mist ist, dann muss man das System ändern und nicht mit immer neuen Ausnahmen herumdoktern.“

Am 20.09.2021 meldete ntv: “Europas Gasspeicher sind weitgehend leer, Nachschub fließt nur spärlich. Eine gleichzeitige Windflaute und anziehende Stromnachfrage sorgen für sprunghaft steigende Energiepreise in ganz Europa. Erste Fabriken müssen bereits die Produktion einstellen.”

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Bundesregierung fordert den Ausschluss der Kernenergie aus der Taxonomie

Es reicht der Bundesregierung nicht, aus der Kernenergie auszusteigen, jetzt setzt sie ihre ganze Kraft in der EU ein, anderen EU-Staaten den Kernenergieausbau zu erschweren:

„Eine Gruppe von fünf EU-Mitgliedstaaten unter der Führung Deutschlands hat in einem Schreiben an die Europäische Kommission gefordert, die Kernenergie aus der grünen Finanztaxonomie der EU herauszuhalten“, heißt es in einer Nachricht von euractiv [1].

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EU erkennt die Kernenergie im Sinne der Taxonomie als nachhaltig an

Die Europäische Kommission hat am 21.04.2021 ihre Entscheidung bekannt gegeben, die Kernenergie in einem „ergänzenden Delegated Act“ der EU-Taxonomie-Verordnung aufzunehmen. Die Entscheidung folgt auf die Veröffentlichung des Berichts der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS), in dem bestätigt wird, dass Kernkraft ebenso nachhaltig ist wie andere taxonomiekonforme Energietechnologien.

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