Neue Prognosen weisen auf geringere Luft-Erwärmung hin

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Während der UN-Generalsekretär die öffentliche Haltung des „globalen Siedens“ aufrecht hält, weisen neue Prognosen bereits auf niedrige Erwärmung hin. Die jüngste Netto-Null-Bewertung der Internationalen Energieagentur [1] prognostiziert eine mittlere Erwärmung im Jahr 2100 unter „erklärten“ Politiken (STEPS) von ungefähr 2,4 Grad Celsius, wie die Abbildung zeigt. Dem liegt eine voraussichtliche um 7,5 Gt niedrigere CO2-Emission zugrunde als dem Basisszenario von Paris 2015. Damit liegt die prognostizierte Erwärmung jetzt um 1 0C niedriger als vor dem Pariser Klimakonferenz (beachte Schlussbemerkung).

Ob nun John Kerry, der Sondergesandte des US-Präsidenten für das Klima, diese IEA Angaben gekannt hat, sei dahingestellt, aber in einer Rede auf dem New Yorker Klimagipfel führte er aus:

„Derzeit steuern wir auf eine Erwärmung von 2,4 Grad, 2,5 Grad auf dem Planeten zu.“

Diese Aussage ist insofern bemerkenswert und überraschend, weil er in einer Rede im September 2021 deutlich pessimistischer war:

“Derzeit, während wir heute sprechen, sind wir bedauerlicherweise auf dem besten Weg, bei der derzeitigen Geschwindigkeit irgendwo zwischen 3 und 4 Grad Celsius zu erreichen.”

Das Netto-Null-Szenario (NZE) senkt die moderate Erwärmung bis 2100 auf unter 1,5 °C, während bei stufenweise Reduzierung die prognostizierte Erwärmung auf 2,4 °C absinkt.

Vor einigen Jahren bemerkte die Associated Press, dass Klimawissenschaftler einen neuen Slogan propagierten:

“Jedes Zehntel Grad zählt”, ein Satz, den Klimaforscher auf der ganzen Welt immer wiederholen. Wenn jedoch tatsächlich “jedes Zehntel Grad zählt”, dann sollte die Tatsache, dass wir in den letzten Jahren voraussichtlich 15 oder 16 Zehntel “verloren” haben (d. h. 4 °C > 2,4 °C), eine wirklich große Sache sein, oder?

Die mediale Öffentlichkeit hätte längst auf die verminderte Erwärmungsprognose reagieren müssen, was aber nicht eintrat. Hartnäckig halten sich die höheren Erwärmungswerte, wo sogar von „Sieden“ die Rede ist, obwohl unsere prognostizierte Klimazukunft doch radikal weniger düster geworden ist. Offenbar wird das düstere Szenario weiterhin gebraucht, um überzeugender zu sein und um gewünschte gesellschaftliche Veränderungen zu erreichen. Die „große Transformation“ lässt grüßen.

Immer wieder halten Meldungen über Extremwetter die Menschen in Atem. Dabei gab es stets Extremwetter und wird es auch weiterhin geben. Normales Wetter gibt es nicht. Dem Konstrukt einer wohl temperierten Normalität liegen Durchschnittswerte zugrunde, die die wilden Peaks eines chaotischen Systems wie dem Wetter nicht abbilden. Wetter ist immer irgendwie zu kalt, zu heiß, zu trocken, zu nass oder zu stürmisch. Seit Urzeiten und das ganz ohne menschlichen Einfluss.

Fest steht, dass es in den vergangenen 150 Jahren, also etwa seit Ende der Kleinen Eiszeit, global um etwa ein bis 1,5 Grad wärmer geworden ist. Weil auch dies ein Mittelwert ist, können die Werte regional höher oder niedriger ausfallen. Im Rahmen dieses Temperaturanstiegs wurden in den 1980ern und noch einmal zum El-Niño-Ereignis 2015 signifikante Temperatursprünge verzeichnet, so dass wir uns auf einem höheren Niveau befinden. Im Kontext der Gesamterwärmung ist dieses aber wiederum normal. Seit rund zehn Jahren verharrt die Temperatur auf höherem Niveau. Statistisch signifikante Belege für eine generelle Zunahme sogenannter Extremwetterereignisse gibt es bislang nicht.

Und vergessen wir nicht:

Ein Problem ist das Temperatur-Messverfahren selbst, das sich in den letzten Jahrhunderten geändert hat, das technisch immer ausgereifter wurde, wodurch die Vergleichbarkeit früher und späterer Messungen deutlich erschwert ist. Auch die Vergleichbarkeit von Temperaturen, die mit unterschiedlicher Messverfahren ermittelt wurden, ist nicht zwingend gegeben.

Was damit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die Aussagekraft der Temperaturentwicklung über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hinweg sehr delikat ist, lokal betrachtet, aber erst recht weltweit. Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen, Temperaturmesswerte über viele Jahre zu vergleichen. Die Aussagekraft von Temperaturentwicklungen über die letzten 100, 200 Jahre sogar auf eine Stelle nach dem Komma anzugeben, wie das in der heutigen Klimadiskussion üblich ist, ohne Messfehlerangabe ist daher sehr kritisch zu sehen, zumal, wenn es sich um globale Temperaturen handelt.

Schlussbemerkung: Die vom Weltklimarat IPCC unterstellte Auswirkung der vom Menschen erzeugten CO2-Emissionen auf das Klima (Erwärmung der Erdatmosphäre), die den obigen Betrachtungen zugrunde liegt, sind wissenschaftlich nicht bewiesen. Vielmehr weisen wissenschaftliche Erkenntnisse über den Sonneneinfluss, der ozeanographischen Veränderungen, der Staubentwicklung in der Luft, über den Wolkeneinfluss, den Einfluss der Planetenstände zueinander auf den deutlich größeren Einfluss auf das Klima hin als CO2.

 

[1] https://iea.blob.core.windows.net/assets/7c02e774-9d1b-4398-9313-840913e1b4e6/NetZeroRoadmap_AGlobalPathwaytoKeepthe1.5CGoalinReach-2023Update.pdf