Das politische Versprechen einer sicheren, preisgünstigen und umweltschonenden Energieversorgung im Zuge der Energiewende wurde über Jahre missachtet. Es ist zu hoffen, dass die Bundesfinanzministerin Katharina Reiche (CDU) den Ausbau der Erneuerbaren objektiver und sachgerechter beurteilt als ihr Vorgänger Robert Habeck (Die Grünen). Im Dezember 2024 stellten wir die Frage: „Stromversorgung vor dem Kollaps?“ und verdeutlichten anhand der Grafik über die Stromerzeugungsanteile von Wind, Sonne und Kohle/Gas des Nov. 2024 die Probleme der unausgewogenen Erzeugungsanteile. Bereits im Mai 2024 wiesen wir auf die zunehmende Strom-Unsicherheit durch ein Zuviel an Solarstrom hin. Ein Ausbaumoratorium der Erneuerbaren durch die Bundeswirtschaftsministerin wäre dringend erforderlich.
Dänemark liebäugelt mit der Kernenergie
Dänemark könnte sich damit rühmen, dass 57 Prozent seines Stroms durch Windenergieanlagen erzeugt wird und auch darüber hinaus über weitere Ausbaumöglichkeiten verfügt. Zusammen mit dem Solarstrom werden knapp zwei Drittel der Elektrizität klimaneutral erzeugt.
Und doch, das Parlament in Kopenhagen veranlasste eine Prüfung für den Einstieg in die Kernenergie, obgleich seit 1985 ein kategorisches Verbot für diese Stromerzeugung gilt. Der Grund, Dänemark soll unabhängig von russischem Gas sein.
Neue Erkenntnisse über den Stromausfall in Spanien
Über den massiven Stromausfall in weiten Teilen Spaniens und Portugals am 28. April 2025 gibt es neue Erkenntnisse:
Ein Umspannwerk in Granada war wohl der Auslöser für einen der größten Stromausfälle (Blackout) in der jüngeren europäischen Geschichte. Einen Cyberangriff schließt die Regierung momentan aus. Ein plötzlicher Ausfall der Stromerzeugung in einem Umspannwerk in Granada hat der spanischen Regierung zufolge den landesweiten Blackout am 28. April ausgelöst. Dies habe Sekunden später weitere Ausfälle in Badajoz und Sevilla zur Folge gehabt, wie Energieministerin Sara Aagesen am 14. Mai 2025 vor Abgeordneten sagte.
Kritik am apokalyptischen Klimanarrativ

Das apokalyptische Klimanarrativ ist ein ernsthaft irreführendes Propagandainstrument und ein sozial zerstörerischer Leitfaden für die öffentliche Politik. Das Narrativ übertreibt radikal die Risiken für die Menschheit durch die anhaltende globale Erwärmung, die beherrschbar, aber nicht existenziell sind. Es schreibt eine großflächige kurzfristige Unterdrückung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe vor, ohne die enormen Kosten zu berücksichtigen, die eine solche Unterdrückung den Menschen verursachen würde, da fossile Brennstoffe derzeit unersetzliche Inputs für die Herstellung von Nahrungsmitteln (über ammoniakbasierte Düngemittel), Stahl, Zement und Kunststoffe sind.
Harry DeAngelo*) und Judith A. Curry**) beschreiben in ihrem Artikel [1] die Fehler in der apokalyptischen Klimaerzählung, einschließlich der Frage, warum die Bedrohung durch den vom Menschen verursachten Klimawandel nicht bedeutend ist und warum eine dringende Unterdrückung der Nutzung fossiler Brennstoffe unklug wäre. Sie argumentieren, dass sich eine vernünftige öffentliche Politik stattdessen auf die Entwicklung eines diversifizierten Portfolios von Energiequellen konzentrieren würde, um eine größere Widerstandsfähigkeit und Flexibilität zu unterstützen, um auf mögliche Wetter- und Klimaextreme zu reagieren.
NGO’s: Undurchsichtige Finanzierung und oft kritikwürdige Aktivitäten
Ein Bericht [1] des Europäischen Rechnungshofs, der internen Überwachungsbehörde der Europäischen Union, zeigt, wie die EU zwischen 2021 und 2023 7 Milliarden Euro an 90 Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) Mittel verteilte, die sich auf Umweltpolitik, Migration oder Wissenschaft konzentrierten. Dreißig von ihnen erhielten zwischen 2014 und 2023 mehr als 40 % der EU-Mittel – etwa 3,3 Mrd. €.
Massiver Stromausfall wurde Realität
Am 28. April 2025 kam es zu einem großflächigen Stromausfall, der große Teile Spaniens, Portugals und des Südwestens von Frankreich, insbesondere die Region zwischen Narbonne und Perpignan, lahmlegte. Der Wiederaufbau des Stromnetzes gestaltete sich komplex. Erst nach etwa sechs Stunden war die Stromversorgung in Spanien zu 99 Prozent wiederhergestellt. Besonders Regionen mit kritischer Infrastruktur wie Flughäfen und Krankenhäuser wurden vorrangig versorgt, während ländliche Gebiete teilweise länger auf die Rückkehr der Elektrizität warten mussten.
Energiewende: Medien informieren einseitig und falsch
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel*)
Die teure Energiewende wird weiter getrieben. Die meisten Medien bringen positive Berichte ohne Kritik. Selbst falsche Angaben werden nicht hinterfragt [1].
Ein Artikel in der Wilhelmshavener Zeitung vom 12. April 2025 über Repowering von Windgeneratoren ist beispielhaft für eine einseitige und falsche Unterrichtung über die Energiewende. Mit solchen Berichten soll die Akzeptanz gefördert werden. Sie werden von fast allen Medien verbreitet.
In diesem Beispiel schreibt der Journalist Sebastian Urbanczyk über das Repowering von Windgeneratoren, die nach 20 Jahren keine EEG-Subventionen mehr erhalten. Nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) wird Wind- und Solarstrom bevorzugt in das Netz mit einer lukrativen Einspeisevergütung eingeleitet. Ohne diese Subventionen sind selbst abgeschriebene Anlagen ein Minusgeschäft, weil der Wert des unkalkulierbaren und schnell wechselnden Stroms viel geringer ist als regelbarer Kraftwerksstrom.
Forderung nach Umsteuerung der Klimapolitik
Die Denkfabrik R21 [1] hat in ihrer Veröffentlichung vom 24.01.2025 die Forderung erhoben, die deutsche und europäische Klimapolitik umzusteuern: „Subventionen für den Ausbau erneuerbarer Energien und keineswegs CO2-freier Technologien wie E-Autos sollten so schnell wie rechtlich möglich eingestellt und dafür der Emissionshandel als alleiniges Instrument des Klimaschutzes eingerichtet werden. Wir brauchen zudem eine vorbehaltlose Diskussion über unser Energiesystem, die auch das Potenzial der Kernenergie zur Erzeugung CO2-freien Stroms anerkennt. Nur durch einen mutigen Befreiungsschlag kann ein weiterer Niedergang der deutschen Wirtschaft gestoppt und der Wohlstand des Landes gesichert werden. Die EU würde durch einen solche Politikwechsel zu einem globalen Vorreiter einer rationalen Klimapolitik. Ein solcher wird bis heute in der geopolitischen Landschaft schmerzlich vermisst.“
Scheitert Endlager Konrad am deutschen Paragraphen-Dickicht?

Füllort in etwa 1000 Meter Tiefe, Quelle: BGE
Das Schicksal des im Bau befindlichen Endlagers „Konrad“ steht auf der Kippe.
In unserem Artikel „Weitere Hiobsbotschaft für das Endlagerprojekt Konrad“ wiesen wir auf die Bedenken und Empfehlungen der Entsorgungskommission von 2024 und 2014 hin. Diese Kommission berät das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in den Angelegenheiten der nuklearen Entsorgung und Endlagerung.
Das ARD [1] veröffentlichte gestern am 16.4.2025 das auf der Rechts- und Verwaltungsebene bestehende Desaster. Die Kerntechnische Gesellschaft [2] fast das Problem wie folgt zusammen:
Es steht laut Recherche nicht nur eine weitere mehrjährige Verzögerung des Projekts (Konrad) in Rede, sondern sogar dessen vollständiges Scheitern. Das ehemalige Eisenerzbergwerk befindet sich derzeit im Umbau zu einem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle aller Ablieferungspflichtigen, also etwa der BGZ aus dem Betrieb und Rückbau von Kernkraftwerken, der EWN-Gruppe oder der Landessammelstellen, jedoch auch privatwirtschaftlicher industrieller Unternehmen. Nach Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) soll nach aktuellem Stand die Einlagerung von Abfällen ab Anfang der dreißiger Jahre beginnen.
Ein verhängnisvoller CO2-Hype

Das „Klimakarussell“ dreht sich auch unter der demnächst neuen Regierung unvermindert weiter. Unverändert wird weiterhin das Ziel der Klimaneutralität durch CO2-Reduktion und – trotz aktuell vorhandener Probleme der Netzregelung – der „entschlossene Ausbau“ der Windenergie- und Fotovoltaik-Anlagen vorangetrieben. Gibt es eigentlich noch ein Thema, das nicht mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht oder gar die Schuld daran gesehen wird? Daher ein erneuter Blick auf das ideologisch geprägte CO2-Narritiv.
Von je her suchten Menschen nach Erklärungen für natürliche Phänomene wie Blitz, Donner, Feuer und Sturm. Solange es keine Erklärungen dafür gab, führten diese Erscheinungen etwa in der früheren griechischen und römischen Kultur zur Personifizierung in Form von Göttern. Mythen und Legenden dieser und neuerer Art haben sich erhalten und weiter entwickelt. Wissenschaftliche Erkenntnisse und mit ihnen ihre Schöpfer wurden verbannt, wenn sie der verkündigten Religion widersprachen (Galilei Galileo). Ängste wurden geschürt, damit die Menschen nicht vom verkündeten religiösen Pfad abwichen. Eigenes Denken wurde unterdrückt, der Mensch hatte der geistlichen und weltlichen Obrigkeit zu gehorchen.